Wie du mit der 5-Why-Methode herausfindest, wie du dauerhaft motiviert bleibst

Finde den Grund für dein Fitnessziel und du findest deine Motivation, die dich auch in schwierigen Situationen nicht aufgeben lässt. 

Neulich habe ich mit einer Freundin gesprochen. Sie erzählte mir, dass sie Probleme dabei hat Ihren Neujahrsvorsatz „Gewicht verlieren“ durchzuziehen.
Sie sagte, dass sie das Gefühl hat, ihr Partner unterstütze sie zu wenig bei ihrem Vorhaben.
Sie sprach davon, dass sie wenig Zeit hat durch Baby und Arbeit. Dass ihr Freund gerade sehr viel zu tun hat und der ganze Haushalt an ihr hängen bleibt und dass sie abends oft keine Zeit hat noch zu kochen oder sich um ihre Ernährung zu kümmern. Der generelle Grundtenor war jedoch, dass sie sich zu wenig unterstützt fühlte. 

Wir hatten Silvester zusammen verbracht und damals erzählte sie mir bereits, dass sie zusammen mit ihrem Freund abnehmen möchte. Ihr ursprünglicher Plan war es mit dem Weight Watchers Punktesystem wieder anzufangen, weil sie damit in der Vergangenheit schon gute Erfahrung gemacht hatte und Erfolge gesehen hatte.

Jetzt, einige Monate später trafen wir uns also wieder. Dabei erzählte sie mir dann auch von ihren Problemen. Sie hatte das Gefühl zu versagen.

Die Probleme, die sie mir beschrieb kennen wir alle.

Wenig Zeit. Viel zu tun. Familie, Haushalt, Arbeit. Einen Partner, der nicht die gleiche Ziele hat, wie man selbst.  Einen Partner, der überhaupt nicht abnehmen will oder muss. Familie, die nicht dahinter steht, wenn man abnehmen oder seine Ernährung verbessern möchte.

Aber auch das soziale Umfeld:
Kollegen, die immer mittags essen gehen und einen zu Gerichten verleiten, die man eigentlich gar nicht essen wollte. Familie, bei der immer aufgegessen werden muss. Tanten, die der Meinung sind man esse zu wenig. Omas die beleidigt sind, wenn man nicht aufisst oder nicht noch eine zweite Portion isst. Freunde die lieber Pizza und Burger, statt Salat essen möchten. 

Da fällt es schwer motiviert zu bleiben.  

Meine Freundin konnte ich damals leider nicht wirklich aufbauen.
Dennoch geisterte mir dieses Gespräch immer wieder durch den Kopf. Ich fragte mich die ganze Zeit, wie ich ihr weiterhelfen könnte. Dabei ist mir die 5-Why Übung wieder eingefallen. 

Die 5-Why Übung als Motivator für dein Fitnessziel

Die „5 Why“ Übung stammt von den Japanern. Ich habe im Studium bereits damit Kontakt gehabt. Die Methode kommt ursprünglich aus dem Qualitätsmanagement. Ziel ist es durch das mehrfache Hinterfragen seiner Antworten einen Problemzusammenhang zu erkennen. 

Als ich vor 1.5 Jahren selbst gecoacht wurde, bin ich wieder auf diese Methode aufmerksam geworden. Davor hätte ich nie vermutet, dass man diese Übung auch auf alle möglichen Bereiche des täglichen Lebens anwenden kann. 

Wie funktioniert’s?

Deine Aufgabe ist es dich zu fragen: „Warum möchte ich [Fitnessziel xy erreichen]?“

Klingt eigentlich simpel, aber jetzt kommt’s. 

Dieses „Warum möchte ich das“ stellst du dir jetzt 5 Mal hintereinander. 

Immer ausgehend von deiner vorherigen Antwort, fragst du nun weiter, warum dir diese Antwort wichtig ist.

Konkret würde das wie folgt aussehen:

1) Warum möchtest du [Fitnessziel xy erreichen]?
    Antwort:

2) Warum ist dir Antwort 1 wichtig?
    Antwort:

3) Warum bedeutet dir Antwort 2 etwas?
    Antwort:

4) Warum legst du Wert auf Antwort 3?
    Antwort:

5) Warum ist Antwort 4 wichtig für dich?
    Antwort:

Um das Ganze noch besser zu verdeutlichen hier ein Beispiel:

1) Warum möchtest du abnehmen?
    Antwort: Weil ich zu dick bin.

2) Warum ist dir wichtig, dass du nicht dick bist?
    Antwort: Weil ich mich dann besser bewegen kann/ weniger schnell aus der Puste komme.

3) Warum bedeutet es dir etwas dich besser zu bewegen?
    Antwort: Weil ich mich dann besser in meinem Körper fühle.

4) Warum ist dir wichtig, dass du dich gut in deinem Körper fühlst?
    Antwort: Weil ich dann länger gesund bleibe. 

5) Warum ist es wichtig für dich länger gesund zu bleiben?
    Antwort: Weil ich keine krassen Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck haben möchte, keine Medikamente nehmen möchte und weil ich möglichst lang Zeit gesund und fit sein möchte. 

Anderes Beispiel:

1) Warum möchtest du gern mehr Sport machen?
    Antwort: Weil ich mich gern fit halten möchte. 

2) Warum ist dir wichtig dass du dich fit hältst?
    Antwort: Weil es meine Gesundheit fördert.  

3) Warum bedeutet dir deine Gesundheit etwas?
    Antwort: Weil ich nicht krank werden möchte.  

4) Warum legst du Wert darauf nicht krank zu werden?
    Antwort: Weil ich nicht auf Medikamente angewiesen sein möchte und/oder ins Krankenhaus gehen möchte. 

5) Warum ist es dir wichtig, nicht ins Krankenhaus gehen zu müssen?
    Antwort: Weil man dort seine Entscheidungsfreiheit abgeben muss und nicht mehr selbst bestimmen kann. Weil Krankenhaus oftmals mit Schmerzen verbunden ist. 

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5 Why Übung. Finde dein Warum für gesunde Ernährung
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Warum diese Übung so wichtig ist

Ich finde diese Übung so wahnsinnig wichtig. Spätestens bei Frage 5 wirst du den Kern deiner Motivation für dein Fitnessziel gefunden haben. Sei ehrlich mit dir während dieser Übung. Es bringt nichts, wenn du dir Ziele setzt, die eigentlich gar nicht deine Ziele sind. Wenn dir nur dein Arzt vorschreibt, dass du abnehmen sollst, du dich eigentlich super wohl fühlst und schon nach Frage 2 keine Antworten mehr hast. Dann ist das nicht dein Ziel, sondern das deines Arztes. 

Ich denke es ist wichtig zu wissen, was einen bewegt und antreibt wenn man seinen Lebenstil verändern will. Auf dieser Basis kann man konkrete Schritte planen, kann schauen wo Ansatzpunkte für Verbesserung sind und überlegen, wo Unterstützung gewollt und gebraucht ist. 

Es ist auch nicht untypisch, dass sich die persönlichen Ziele im Laufe deiner Fitnesslebens ändern. Wenn du vor einem Jahr noch unbedingt abnehmen wolltest und heute unbedingt mehr Sport treiben möchtest, dann ist das vollkommen ok. Mach dich nicht fertig, nur weil deine Ziele nicht mehr die gleichen wie vor einem Jahr sind. 

Führ’ die Übung einfach mit deinem neuen Ziel durch. 

Abwandlung

Du kannst bei der Übung auch noch mehr ins Detail gehen und dir einzelne Antworten raussuchen und diese ebenfalls 5 mal hinterfragen. 

Wenn dir deine Antwort 5 nicht tiefgründig genug ist, kannst du auch noch weiterfragen.

Motivator gefunden – wie weiter?

Deinen Langzeitmotivator hast du nun gefunden. Du weißt warum du dein Fitnessziel angehen möchtest. Oftmals ist das schon Grund genug, warum wir in vielen Situationen gesündere Entscheidungen treffen. Das ist gut und wichtig, um dein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. 

Als Erinnerung an dein Ziel kannst du dir auch eine Notiz an deinen Spiegel, Kühlschrank oder auf den Nachttisch kleben. Darauf kannst du z.B. nur die Antwort auf Frage 5 schreiben oder eine der Antworten, die dich besonders angesprochen hat. Somit hast du immer vor Augen, warum du dein Ziel verfolgst. 

Ich lege diese Übung jedem ans Herz, der sich, wie meine Freundin, in einer Sackgasse mit ihrem Fitnessziel befindet und nicht weiter kommt. Die Antworten werden dich überraschen. Bei mir war es jedenfalls so. 

Schreib mir doch in die Kommentare, wie es dir beim Durchführen der Übung ergangen ist. Was motiviert dich, langfristig auf dein Ziel hinzuarbeiten?

Hast du vielleicht schon einen Langzeitmotivator? Wie hast du ihn gefunden?

Liebe Grüße

 

Stefanie
von Madame Besser

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